Working Out Loud: Erklärung und Kritik im Überblick!

Philipp Steubel – PortraitPhilipp Steubel
2. Januar 2024
5 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Working Out Loud bedeutet, das eigene Wissen zu sammeln und mit anderen Menschen zu teilen. Im Rahmen sogenannter WOL-Circles wird an indviduellen Zielen gearbeitet und Wissen miteinander geteilt. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr darüber, wie Working Out Loud funktioniert und welche Vorteile es bietet.

Agiles Arbeiten wird in der heutigen Geschäftswelt immer wichtiger. Denn der Fokus für Unternehmen liegt nicht mehr nur darin, Produkte mit vielen Features oder Dienstleistungen mit vielen zusätzlichen Angeboten zu entwickeln. Vielmehr ist es wichtig, das Angebot voll und ganz für den Kundennutzen zu entwickeln.

Dafür ist es ungemein wichtig, schnell und effizient auf Veränderungen zu reagieren und sich diesen schnell anzupassen. Zudem ist es auch essentiell, ein kompetentes System für das Wissensmanagement aufzubauen. Genau hier soll das Prinzip “Working Out Loud” aushelfen. Mit Working Out Loud können Unternehmen den internen und den externen Wissensaustausch fördern. 

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Working Out Loud (WOL). Sie erfahren, was hinter dem Prinzip steckt, welche Ziele damit verfolgt werden und welche Vor- und Nachteile dies für Ihr Unternehmen bzw. Ihr Team bedeuten kann.

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Was ist Working Out Loud?

Working Out Loud (kurz: WOL)  ist ein Konzept, welches helfen soll, Wissen effizienter zu verteilen. Das Ziel ist hierbei, einen besseren Wissensaustausch zu ermöglichen. Der Begriff stammt von dem englischen Wort “Work out”, welches übersetzt “Training” oder “Erfolg haben” bedeutet. Das Wort “loud” (auf Deutsch “laut”) steckt hier ebenfalls mit drinnen, weil es darum geht, Wissen und Erfolge für andere sichtbar und damit auch nutzbar zu machen.

Das Konzept, welches sich in die Kategorie “New Work” einteilen lässt, baut auf einem Konzept auf, welches 2010 von Bryce Williams entwickelt wurde. Dieser verfasste einen Blogartikel mit dem Titel “When will we start to Work Out Loud? Soon!” Hier beschrieb er WOL als eine Gleichung:

Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work

2015 wurde auf Basis dieses Artikels ein Buch von John Stepper veröffentlicht, mit dem Titel “Working Out Loud: For a better career and life”. 

Der Grundgedanke hinter WOL ist sehr einfach erklärt: Laut John Stepper und Bryce Williams ist es ungemein wichtig, Wissen zu teilen. Dies passiert in Folge von zwei verschiedenen Schritten, wie in der Gleichung beschrieben:

1. Wissen sichtbar machen

Die eigene Arbeit und das eigene Wissen sollten so detailliert wie möglich dokumentiert werden. Um die Arbeit sichtbar zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eigene Wissensplattformen, mehrere Ordner, etc. Wir empfehlen Ihnen hier, auf digitale Systeme zu greifen, da so das Wissen nicht nur gespeichert werden kann, sondern auch schnell und einfach zugänglich ist. Wir von Asana bieten Ihnen eine Plattform, auf der Sie Dokumente und Wissen ganz einfach digital abspeichern können. Ihre Teammitglieder können so schnell und unkompliziert auf wichtige Ressourcen zugreifen.

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2. Über Wissen berichten

Im zweiten Schritt geht es darum, über das interne Wissen zu berichten. Dem Prinzip von Working Out Loud nach ist es jetzt an der Zeit, das Wissen mit anderen Experten, Teams oder Unternehmen zu teilen. Dies kann über Blog-Artikel oder auch über soziale Medien erfolgen. Speziell für diesen Zweck entstanden auch sogenannte WOL-Circles. Hier treffen Gruppen entweder virtuell oder vor Ort aufeinander, um Wissen miteinander auszutauschen und somit gegenseitig voneinander zu profitieren.

Welche Ziele verfolgt Working Out Loud?

Hinter der WOL-Methode steckt das Prinzip, dass wir in der heutigen Arbeitswelt bereits immenses Wissen aufgebaut haben. Jetzt ist es an der Zeit, die Möglichkeit der Vernetzung und Kollaboration ausnutzen, um dieses Wissen mit anderen Menschen zu teilen.

Das Prinzip “Geben und Nehmen” bedeutet, dass jeder Mensch sein Wissen abgibt und damit auch Wissen von anderen Menschen erhält. Für einen Working Out Loud Circle zum Beispiel ergibt sich hierdurch eine klare Win-Win-Situation. Indem Sie Wissen mit anderen teilen, über welches Sie bereits verfügen, bekommen Sie den Zugang zu viel mehr Wissen, welche Sie wiederum für das eigene Team oder das eigene Unternehmen nutzen können.

Wie funktioniert Working Out Loud?

Working Out Loud basiert auf fünf Prinzipien. Diese sollen es ermöglichen, Beziehungen aufzubauen, Wissen zu teilen und das eigene Mindset zu erweitern. In den nächsten Absätzen werden wir näher auf die verschiedenen Prinzipien eingehen.

1. Relationships

Mit einem WOL-Circle werden Beziehungen mit verschiedenen gleichgesinnten Personen aufgebaut. Es ist wichtig, dass man für das Prinzip von WOL ständig daran arbeitet, diese Beziehungen zu pflegen und auszubauen.

Nur so lässt sich konstant Wissen teilen mit anderen Personen und nur so entsteht auch das notwendige Vertrauen.

2. Generosity

In diesem Punkt geht es darum, in vielen Aspekten großzügig zu sein und nicht für jede Hilfe und jedes angebotene Wissen eine Gegenleistung zu erwarten. Gerade wenn Sie ein sehr erfahrener Experte in einem gewissen Gebiet sind, kann es sein, dass Sie für Ihr geteiltes Wissen nicht dieselbe “Menge” an Wissen zurückerhalten.

Dennoch kann auch für Sie in diesem Beispiel WOL Sinn machen. Gerade als erfahrener Experte neigt man dazu, an den eigenen Wertvorstellungen und Mustern festzuhalten. Durch verschiedene Ansichten und Meinungen lassen sich hierdurch neue Perspektiven schaffen, was ebenfalls sehr vorteilhaft sein kann.

3. Visible Work

In diesem Punkt geht es darum, das eigene Wissen so transparent wie möglich zu teilen. Viele Experten machen dies, indem sie wöchentliche Updates darüber geben, woran sie gerade arbeiten, und dazu auch Zwischenergebnisse bzw. aktuelle Meilensteine teilen. 

Von diesen Ansichten und Ergebnissen können andere Menschen profitieren. Auch der Experte, der das Wissen teilt, kann davon profitieren, indem diese Person weitere Tipps und Ratschläge erhält und sich somit auch Fehler leichter vermeiden lassen.

4. Purposeful discovery

In einem WOL-Circle hat jedes Mitglied sein eigenes Ziel, dass er oder sie verfolgen möchte. Dies wird sich auch in der Kommunikation mit der Gruppe wiederspiegeln, denn jeder betrachtet andere Aspekte der Arbeit als wichtig oder weniger wichtig. 

5. A Growth Mindset

Teil einer solchen WOL-Community zu sein bedeutet, dass man offen gegenüber anderen Perspektiven sein muss. Andere Ansichten zu betrachten und in die eigene Arbeit zu implementieren bedeutet, dass man oft die eigene Komfortzone verlassen und Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als Chance, betrachten muss.

Working Out Loud hilft deshalb nicht nur dem Wissensaustausch zwischen Experten, es fördert zudem ein positives Mindset.

Wie funktioniert eine WOL-Gruppe?

Bei einer “Working Out Loud”-Gruppe verknüpft man sich mit gleichgesinnten Personen, macht seine eigene Expertise transparent und profitiert von dem Wissen der anderen Personen. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie bei einem WOL-Circle beachten sollten.

  • Ein WOL-Circle besteht grundsätzlich aus einer kleinen Gruppe von drei bis fünf Personen. Jede Person definiert zu Beginn ein individuelles Ziel, an dem dann gemeinschaftlich gearbeitet werden kann. Dieses Lernziel unterscheidet sich je nach Zweck und Inhalt der Gruppe.

  • Um diese Ziele erreichen zu können, treffen sich die Mitglieder laut den WOL-Circle-Guides einmal pro Woche für eine Stunde. Das Ganze geht über einen Zeitraum von insgesamt 12 Wochen, wobei dies natürlich individuell an eine Gruppe angepasst werden kann. 

  • Das Treffen muss dabei nicht immer physisch stattfinden, denn auch virtuelle Meetings über Tools wie Zoom sind möglich.

  • In diesen Treffen teilen die Mitglieder ihr Wissen und ihre Ansichten und versuchen so, sich gegenseitig zu helfen, die Ziele zu erreichen.

Obwohl das Prinzip von WOL ursprünglich aus den USA stammt, hat es schnell auch in Deutschland Anklang gefunden. Zu Beginn trafen sich Arbeitnehmer und Angestellte aus eigener Motivation heraus zu solchen Treffen.

Diese Gruppen wurden aber auch in vielen namhaften Unternehmen eingeführt, wie etwa Audi, BMW, Bosch, Daimler oder DB. Das Prinzip wurde sehr schnell bekannt und Ende 2017 sogar mit dem HR-Excellence-Award ausgezeichnet.

Welche Vor- und Nachteile hat Working Out Loud?

Sie haben nun mehr über das Prinzip von Working Out Loud erfahren und wie ein WOL-Circle aufgebaut ist. Fassen wir in diesem Absatz deshalb noch einmal alle Vorteile zusammen und gehen dabei auch auf einige Kritikpunkte ein, die gerade in den letzten Jahren aufgetreten sind.

Vorteile

Working Out Loud bietet ganz klar einige Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber:

  • Mehr Expertise: Indem Gleichgesinnte ihr Wissen miteinander teilen, können alle Personen in einem WOL-Circle dieses Wissen aufnehmen und dadurch mehr Expertise aufbauen.

  • Growth Mindset: In einem WOL-Circle lernen die Teilnehmer, die Ansichten von anderen Personen wertzuschätzen und in ihre eigene Arbeit zu integrieren. Dies fördert neue Perspektiven, das Verlassen der Komfortzone und das Betreten einer Zone, in der Wachstum wirklich möglich ist.

  • Einfaches Prinzip: Zudem ist Working Out Loud ein sehr einfaches und zielgerichtetes Prinzip. Man teilt sein Wissen mit anderen und profitiert von dem Wissen anderer.

Nachteile

  • Zielvorgaben von Unternehmen: Viele Unternehmen beschließen heutzutage, das WOL-Prinzip einzuführen. Hier kann es oft passieren, dass Führungskräfte und Manager die Ziele der Gruppe vorgeben. Dies sollte jedoch nie der Fall sein, denn sowohl die Themenwahl als auch die Zielsetzung sollte den beteiligten Personen selbst überlassen werden.

  • Überflutung an Informationen: In der heutigen Arbeitswelt wird man mit Informationen überflutet. Auch in WOL-Circles kann es passieren, dass man mit Teilergebnissen überschwemmt wird. Hier sollte man unbedingt darauf achten, den Informationsaustausch auf die wichtigsten Punkte zu beschränken und auf eine erfolgreiche Kommunikation zu achten.

Unser Fazit zu Working Out Loud

Zusammenfassend können wir auf jeden Fall sagen, dass Working Out Loud in vielen Situationen vorteilhaft sein kann. Wissen mit anderen Personen zu teilen ist sicherlich nie falsch, solange man auch dafür neues Wissen oder neue Perspektiven erhält. 

Working Out Loud hilft dabei, Wissen mit anderen Menschen zu teilen. Dafür ist es auch sehr wichtig, dieses Wissen einmal für sich selbst zu sammeln. Hierbei kann Ihnen Asana helfen. Mit der Work Management Software von Asana lassen sich Projekte organisieren, Aufgaben zuordnen und Ressourcen sammeln. Dadurch schaffen Sie bereits interne Bibliotheken mit dem gesammelten Wissen und können dieses im Rahmen der WOL Circles weiter ergänzen.

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