Workshop: Definition, Methoden und Tipps im Überblick!

Philipp Steubel – PortraitPhilipp Steubel
21. Oktober 2024
6 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Ein Workshop ist ein Seminar, bei dem sich die teilnehmenden Personen mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Hierzu wird ein großer Fokus auf den Praxisbezug und die Interaktivität gesetzt. Wichtig für einen Workshop ist eine gute Planung. Dazu gehört die Ankunft, die Einleitung, die Wahl der Workshop-Methode und der Abschluss.

Gerade wenn sich neue Team bilden, ist es wichtig, dass sich diese auch kennenlernen und sich untereinander vernetzen können. Um dies zu erreichen, gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Teambuilding Aktivitäten sind allgemein gut dazu geeignet, ein “Wir”-Gefühl zu schaffen und die Zusammenarbeit effektiver zu gestalten.

Eine sehr interessante Möglichkeit ist hier ein Workshop. Durch Workshops können sich nicht nur Teams und Gruppen kennenlernen, denn sie lernen dabei auch etwas Neues und können sich so ideal weiterbilden.

Wenn Sie überlegen, in Ihrem Unternehmen Workshops einzuführen, sollten Sie einige Dinge beachten. Eine Planung vorab und ein gut durchdachter Ablauf sind essentiell für den Erfolg. In diesem Artikel erfahren Sie daher alles Wichtig über Workshops, mit zusätzlichen, wertvollen Tipps.

Was ist ein Workshop?

Fangen wir zu Beginn mit der Definition eines Workshops an. Ein Workshop, auf Deutsch auch Arbeitstagung genannt, ist ein zeitlich begrenztes Seminar, bei dem sich eine Gruppe bzw. ein Team mit einem bestimmten Thema auseinandersetzt. 

Im Gegensatz zu einer normalen Weiterbildung oder einem Vortrag wird hier von der Gruppe gefordert, aktiv mitzuarbeiten. Daher ist auch die Personenanzahl meist auf eine kleine Anzahl beschränkt.

Geleitet wird der Workshop meist von einem Trainer oder einem Experten, der zu diesem bestimmten Thema bereits Fachwissen besitzt. Die Themen eines Workshops können sehr unterschiedlich sein. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, einem Projektteam durch einen Workshop das Wissen über eine neue Projektmanagement-Methode zu vermitteln. 

Oftmals ist es nämlich schwierig, die theoretischen Konzepte in der Praxis anzuwenden. Wenn dem Team hierbei gleich mit Praxisbezug der Umgang mit einer neuen Projektmanagement-Methode vermittelt wird, ist die erfolgreiche Umsetzung viel wahrscheinlicher.

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Warum ist ein Workshop sinnvoll?

Ein Workshop kann im Vergleich zu anderen Methoden der Weiterbildung sehr sinnvoll sein, da so eine praxisnahe Vermittlung von Wissen möglich ist. Die Teilnehmer müssen sich nicht nur in ein Thema einlesen oder einem Redner zuhören. Stattdessen ist das Ziel des Workshops Interaktivität und Praxisbezug.

So tauschen sich die Workshop-Teilnehmer untereinander aus und wenden gemeinsam die Grundkonzepte in praktischen Beispielen an. So können die Teams das Gelernte besser verinnerlichen und auch mehr verstehen, wie diese Konzepte ihnen in der Praxis weiterhelfen können. Wenn es also bei Themen vorteilhaft ist, einen Praxisbezug herzustellen, sollte man auf einen Workshop setzen.

Wie läuft ein Workshop ab?

Bei einem Workshop gibt es unterschiedliche Methoden, die Sie anwenden können. Vorab ist es allerdings erst einmal wichtig, dass Sie sich mit dem Ablauf beschäftigen. Denn jede Phase eines Workshops sollte gut durchdacht werden, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Workshop auch positiv wahrnehmen.

Allgemein lässt sich ein Workshop in vier verschiedene Phasen unterteilen, auf die wir hier nun näher eingehen möchten.

1. Ankunft

Der erste wichtige Teil bei einem Workshop ist die Ankunft. Dieser ist sehr wichtig, denn er kann die Stimmung des Workshops maßgeblich beeinflussen. Jedoch wird dieser allzu oft vergessen, denn die meisten Unternehmen beschäftigen sich intensiver mit dem Inhalt des Workshops.

Hier gibt es einige wichtige Dinge, die Sie beachten können und sollen: 

  • Zunächst einmal sollten Sie vorab für Ordnung sorgen. Dies gilt hauptsächlich für den Raum, wo der Workshop stattfindet. Die Materialien sollten aufgeräumt sein, denn Unordnung wirkt sehr unprofessionell und verlangsamt nur den Ablauf.

  • Hier können Sie auch den Teilnehmern ihren Plätzen zuweisen. So kommt es nicht zum Chaos.

  • Wenn wir schon bei dem Raum der Veranstaltung sind: Dieser sollte auch leicht zu finden sein. Was gibt es Frustrierenderes für die Gruppe, wenn sie erst lange nach dem richtigen Raum suchen müssen?

  • Weiters ist auch ein Ablaufplan vom Workshop sehr wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Workshop nur einige Stunden oder mehrere Tage läuft. Ein Plan ist wichtig, damit sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut vorbereiten können und wissen, was als Nächstes kommt.

2. Einleitung

Auch diese Phase ist essentiell für den Erfolg eines Workshops. Wenn sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon zu Beginn des Workshops langweilen, ist das kein gutes Zeichen. Überlegen Sie sich deshalb, wie Sie die Gruppe zu Beginn auflockern und für das Thema begeistern können.

Wichtig ist hierbei auch, dass Sie zu Beginn noch einmal das Thema, die Ziele und den Ablauf wiedergeben, sodass jede Person bei dem Workshop auf dem gleichen Stand ist. So kann effektiv gearbeitet werden.

Hierzu möchten wir Ihnen noch ein paar Vorschläge mit auf den Weg geben, wie die Einleitung besser gelingt:

  • Eisbrecher-Fragen: Bei einem Workshop werden die Teams aktiv ins Lernen miteinbezogen. Was gibt es also für eine bessere Möglichkeit, als zunächst einmal alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen zu lassen? Die Frage kann themenbezogen, lustig oder auch persönlich sein. 

  • Impulsvortrag: Bei einem Impulsvortrag fassen Sie in kurzer Zeit die wichtigsten Punkte zu dem Thema des Workshops zusammen. Der Vortrag sollte jedoch nicht langweilig und eintönig sein. Stellen Sie provokante Thesen auf, befragen Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und lockern Sie die Situation etwas auf.

  • Visualisierungen: Eine Präsentation kann für die Einleitung sehr hilfreich sein. Denn durch Bilder und auch Videos können die Teams auch das von Ihnen Gesagte besser visualisieren. Somit bleibt dies auch gleich besser im Gedächtnis hängen.

3. Arbeitsphase

Kommen wir nun zum eigentlich wichtigsten Schritt des Workshops, der Arbeitsphase. In dieser Zeit werden Sie das Wissen den teilnehmenden Personen vermitteln. Vergessen Sie hierbei nicht darauf, dass ein Workshop sehr praxisbezogen sein sollte. Ein langweiliger Vortrag ist hier also unangebracht.

Nutzen Sie stattdessen Diskussionen, Rollenspiele oder Brainstorming, um die Teilnehmer aktiv miteinzubinden. Auch Erfahrungsberichte der Teams können sehr förderlich sein, um den Praxisbezug zu einem Thema besser zu verstehen.

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Auch hier sollten Sie wieder darauf achten, für genug Visualisierungen zu sorgen. Denn so können sich die Teams das Gelernte auch besser vorstellen.

Bei der Arbeitsphase müssen Sie sich allgemein für eine Workshop-Methode entscheiden. Sie sollten sich hierzu bereits vorab überlegen, welche Methode für die Teilnehmenden ideal wäre. 

4. Abschlussfeedback

Nach der Arbeitsphase ist jedoch noch nicht Schluss. Denn die meisten Teilnehmenden vergessen nach den Übungen einen Großteil des vermittelten Wissens wieder sehr schnell. Daher ist der Abschluss umso wichtiger, um noch einmal die Ergebnisse des Tages zusammenzufassen.

Dies können Sie auf unterschiedlichste Art und Weise machen:

  • Sie können die Teilnehmenden fragen:"Was möchten Sie von dem heute Gelernten morgen umsetzen?”

  • Je nach Aufgabe können die Teilnehmenden auch zum Schluss Ihre Ergebnisse präsentieren.

  • Eine Dokumentation ist ebenfalls sehr wichtig. Händigen Sie jeder Person am Ende ein Infoblatt mit den wichtigsten Inhalten aus.

  • Frage-Antwort-Runden sind auch eine interessante Möglichkeit.

Ganz zum Schluss des Workshops können Sie das Team noch auf Kaffee und Kuchen einladen. Hierzu bietet sich nämlich die Möglichkeit zum Networking. So können sich die Teammitglieder untereinander vernetzen und persönlich besser kennenlernen. Dies schafft auch ein positives Abschlussbild von dem Workshop.

Welche Workshop-Methoden gibt es?

Wie bereits erwähnt, haben Sie in der Arbeitsphase die Möglichkeit, auf verschiedene Workshop Methoden zurückzugreifen. Jede dieser Methode ist für ein unterschiedliches Thema und eine unterschiedliche Zielgruppe geeignet.

Deshalb ist es unbedingt wichtig, dass Sie sich damit bereits im Vorab auseinandersetzen, um die ideale Workshop Methoden bestimmen zu können. Egal für welche Methode Sie sich jedoch entscheiden, am wichtigsten ist das Ziel, dass Sie mit dem Workshop allgemein erreichen möchten.

In den folgenden Absätzen erklären wir Ihnen kurz und prägnant die wichtigsten Methoden und was Sie jeweils beachten sollten.

World Café

Workshops sind normalerweise für kleine Gruppen gedacht. Wenn aber größere Gruppen zusammen können, kann das World Café sinnvoll sein. Hierbei kommen die verschiedensten Teilnehmer miteinander ins Gespräch und können sich zu einem Thema austauschen.

Grundsätzlich beginnt diese Methode damit, dass der Gruppe eine Frage oder ein Thema zugeteilt wird. Nun teilt sich diese Gruppe in mehrere Kleingruppen auf, die an eigenen Tischen sitzen. Die Teilnehmenden können jetzt in Gesprächsrunden eine Zeit lang über das Thema diskutieren. Sie erarbeiten hierbei Ideen, Anregungen und Lösungsvorschläge.

Nach einer gewissen Zeit werden die Gruppen neu gemischt und es wird erneut über das Thema diskutiert. Es bleibt jedoch immer ein Mitglied der vorherigen Gruppe am Tisch, um die vorherigen Ergebnisse zu präsentieren. Aufbauen darauf wird dann weitergearbeitet. Dies können Sie beliebig oft wiederholen, je nachdem, wieviel Zeit Sie für diesen Abschnitt haben.

Open Space

Für Gruppen ab 50 Teilnehmern eignet sich diese Methode. Hierzu wird ein Thema sehr grob vorgegeben, die Gestaltungsfreiheit der Teilnehmer steht im Vordergrund. Nun finden sich Personen in beliebigen Gruppen zusammen und versuchen in Diskussionsrunden, dieses Thema auf ihre eigene Art und Weise auszuarbeiten.

Die Personen können in dieser Zeit auch beliebig die Gruppen wechseln. Wichtig hierbei ist jedoch, dass dabei keine Ideen verloren gehen. Am Ende werden diese nämlich präsentiert. 

Gerade bei interkulturellen Workshops kann diese Methode vielversprechend sein, da hier unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen aufeinandertreffen. So können viele kreative Ideen gesammelt werden.

Six Thinking Hats

Gerade bei Teams, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen und damit unterschiedliche Ansichten haben, kann diese Workshop Methode angewendet werden. Die Six Thinking Hats Methode, auf Deutsch “Die 6 Hüte”, wurde von dem Psychologen Edward de Bono entwickelt. 

Jedem Teilnehmer wird hier ein Hut, also eine Grundeinstellung zugeteilt. Diese sind:

  • Weißer Hut: Analytisches Denken

  • Roter Hut: Emotionales Denken

  • Schwarzer Hut: Kritisches Denken

  • Gelber Hut: Optimistisches Denken

  • Grüner Hut: Kreatives Denken

  • Blauer Hut: Ordnung und Moderation

Der Workshop wird nun in Gruppen mit jeweils 6 Personen eingeteilt. Jede Person der Gruppe trägt einen unterschiedlichen Hut und hat nun anhand der Rolle mitzuwirken. 

Weitere Tipps für Workshops

Im letzten Abschnitt möchten wir Ihnen noch ein paar Tipps und Möglichkeiten mit auf den Weg geben, mit denen Sie den Workshop abwechslungsreich und spannend gestalten können:

  1. Paarmethode: Gerade beim Kennenlernen ist die Paarmethode sehr interessant. Hierzu werden Gruppen mit 2 Personen gebildet, die sich gegenseitig vorstellen müssen. 

  2. Erwartungsabfrage: Bei dieser Methode stellen Sie zu Beginn die Frage: “Was muss heue passieren, damit Sie am Ende des Workshops sagen, dass sich dieser gelohnt hat?” Wählen Sie nun ein paar Teilnehmer aus, die diese Frage so offen und ehrlich wie möglich beantworten.

  3. Regeln für Kommunikation: Gerade bei größeren Gruppen kann es schnell einmal hektisch werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, vorab Regeln zu vereinbaren. Wie soll man zum Beispiel signalisieren, dass man eine Frage hat? Einfach den Ablauf für eine Frage zu unterbrechen, kann für Unruhe sorgen. Dies sollten Sie natürlich verhindern.

Allgemein sind Workshops eine gute Möglichkeit, um den teilnehmenden Personen das Wissen praxisnah zu vermitteln. Gerade im Berufsleben ist dies sehr wichtig, denn Themen wie Projektmanagement-Methoden oder Tools werden am besten verstanden, wenn diese auch praktisch angewendet werden. Für den Erfolg des Workshops ist es auf jeden Fall wichtig, dass der Workshop richtig vorbereitet wird.

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